Firmenübernahme im Großhandel - alle Produktdaten voll im Griff

Firmenübernahmen bringen im Großhandel schnell ein Datenchaos mit sich. Der strategische Blick von Richter+Frenzel im Sanitärgroßhandel zeigt, wie ein komplettes Großhandelssortiment erfolgreich konsolidiert wurde. Für die Datenqualität sorgt die Integration eines Product Information Management Systems (PIM) von Heiler Software in die SAP-Landschaft.

Über 37.000 Kunden versorgt Richter+Frenzel heute mit einem Sortiment von über 620.000 Artikeln. Die Produkte für Haustechnik oder Sanitärprodukte bezieht der Großhändler von fast 2000 verschiedenen Lieferanten. Neben dem traditionellen gedruckten Katalog nutzen die B2B Kunden Online-Shops oder eigene E-Procurement Systeme zur Beschaffung der Sanitär-, Heizungs- und Klimaartikel. Diese wichtigen Verkaufskanäle muss der Händler täglich mit aktuellen Produktinformationen versorgen.

Im Jahr 2003 beschrieb Rainer Klages, der den Datenservice bei Richter+Frenzel leitet, seine Vision: Stammdatenpflege in nur einem zentralen System. Eine Massenpflege der Stammdaten war zwingend erforderlich. Beim Hosting- Dienstleiter FIS betreibt Richter+Frenzel heute seine SAP-Lösung. Ganz speziell auf die Bedürfnisse im Großhandel zugeschnitten und seit kurzem auch auf der SAP ERP Version 6.0.

Als zentrale Plattform aller Artikeldaten dient das Product Information Management System (PIM) aus dem Hause Heiler Software. Das Unternehmen mit Sitz in Stuttgart und Detroit belegt in der aktuellen Studie von LN:Consulting den ersten Platz im deutschsprachigen Raum. Marktforschungsinstitut Gartner zählt Heiler weltweit zu den Top-Ten. Im Heiler Product Manager kalkuliert der Großhändler seine Einkaufpreise. Diese stammen direkt von den Lieferanten und werden im PIM errechnet. „Es entsteht ein Kostenrahmen. Wir nennen das Bildpreis“, erklärt Klages.

Automatische Integration als nächster Schritt


Das PIM-System ist über eine Schnittstelle mit dem SAP System verbunden. „Der nächste Schritt wird eine komplett automatische Integration der PIM-Daten in SAP sein“, blickt Klages in die Zukunft. Dem Produktivsystem ist zur Sicherheit ein Testsystem vorgeschaltet. Nach erfolgreicher Prüfung werden die Artikeldaten ins Echtsystem übernommen.

Problemlose Datenintegration nach Firmenübernahme


Blicken wir noch mal zwei Jahre zurück. Die Schulte GmbH, ein Richter+Frenzel Wettbewerber, hatte Anfang 2007 Insolvenz beantragt. Wenig später wurde Schulte von Richter+Frenzel übernommen. Zu Beginn des neuen Jahres stand die Übernahme des Schulte-Sortiments an. Beide bestehenden Sortimente mussten zusammengeführt werden. Zu 500.000 Artikeln auf Seite von Richter+Frenzel kamen von Schulte 70.000 die neu angelegt wurden. Das Heiler Consulting hat dazu ein Drei-Stufen-Modell aufgestellt.

In Phase eins wurden beide Artikelstämme einer einfachen Dublettenprüfung unterzogen. „Dabei mussten auch die Lagerbestände identifiziert werden um zu entscheiden, welche Artikel ins Sortiment übernommen werden müssen oder eventuell auf Grund der Lagersituation zu aufwändig wären“, erklärt Weiss. Zweiter Schritt im Data Cleansing war die Festlegung wichtiger und vor allem hinreichender Prüfmerkmale. Werksnummer und Beschreibungstexte wurden einem automatischen Abgleich unterzogen. Um wirkliche Klarheit über das Sortiment zu bekommen holte Weiss im dritten Schritt die Lieferanten ins Boot. Alle Schulte Artikel wurden an die Lieferanten übersandt. Diese wurden mit einer Werksnummer versehen und zurückgegeben. Damit war der vergleich mit R+F-Nummern recht einfach.

Der Rückblick


„Noch vor etwa vier Jahren erhielten wir von unseren Lieferanten Datenträger mit Sortimenten als Datanorm - aber in der Hauptsache gedruckte Preislisten“, berichtet Rainer Klages, der den Datenservice bei Richter+Frenzel leitet. Diese wurden importiert und manuell angereichert. Die Bestückung unserer Online-Shops und der Print-Kataloge konnte damit aber noch lange nicht gedeckt werden. „Wir pflegten manuell verschiedene Sortimente, je nach Verkaufskanal“ räumt Rainer Klages ein. Bilddaten waren ausschließlich im Print- Katalog enthalten und nicht für andere Kanäle verfügbar.

Die Entscheidung für den Heiler Product Manager 
Sämtliche Preislisten, die Web-Shops und Kataloge werden heute auf Basis des Heiler Product Manager erzeugt. SAP ist das zentrale Warenwirtschaftssystem. „Die SAP-integrierte PIM-Lösung von Heiler ermöglicht langfristig eine lückenlose Extraktion und Transformation der Produktinformationen sowie die Integration der Geschäftsprozesse in unsere bestehende ERP-Umgebung“, begründet Klages die Entscheidung für Heiler.

RICHTER+FRENZEL ist als einer der führenden Großhändler in den Produktsegmenten Sanitär, Haustechnik und Tiefbau an 141 Standorten in Deutschland und 22 Standorten in Tschechien für seine Kunden präsent. 


www.richter-frenzel.de

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