TomTom versorgt täglich 45 Millionen Kunden mit 800 Sextillionen Routenvarianten in 35 Sprachen – dank der Partnerschaft mit SDL

Wussten Sie, dass über 800 Sextillionen Routen auf europäischen Karten verlaufen? Eine Sextillion entspricht einer „8“ mit 23 Nullen. Die Speicherung all dieser Strecken nähme den Platz von 50 Milliarden Mal die aktuelle Größe des Internets ein. Die einfache Berechnung aller Routen würde rund 25 Billionen Jahre dauern. TomTom, Marktführer im Bereich Navigationslösungen, meistert diese Aufgabe auf Knopfdruck. Das niederländische Unternehmen berechnet täglich für weltweit 45 Millionen Menschen die besten Routen und bietet Produkte und Services in 60 Ländern und 35 Sprachen an. Die Lokalisierung von Nutzerdokumentation, Marketingmaterial und Software der 35 Sprachvarianten stemmt TomTom gemeinsam mit SDL. Die Partnerschaft zahlt sich deutlich aus: TomTom konnte die Lokalisierungskosten um rund 80% reduzieren.

TomTom – Kontinuierlich nach vorne

Anfang der 90er Jahre gegründet, legt TomTom den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Software für mobile Geräte. Rund zehn Jahre später bringt das niederländische Unternehmen das erste mobile Navigationssystem für Kraftfahrzeuge auf den Markt und gilt heute als Marktführer und maßgebender Entwickler in diesem Bereich. Das Produktspektrum umfasst fünf Sparten: Mobile Navigationsgeräte, Navigationsgeräte für den Festeinbau, Flottenmanagement, Lizenzierung sowie Navigationssoftware zur Installation auf Geräten, die kein Navigationsgerät sind (z. B. Smartphones).

TomTom beschäftigt aktuell 3.500 Mitarbeiter auf fünf Kontinenten und vermarktet seine Produkte in über 60 Ländern und 35 Sprachversionen. Aufgrund der schnellen Expansion in neue Zielmärkte innerhalb weniger Jahre nahm die Anzahl an Sprachvarianten enorm zu, weswegen das Thema Lokalisierungsmanagement stark an Bedeutung gewann. Das Unternehmen legt maximalen Wert auf Prozesstransparenz und -effizienz und beschloss deswegen, den Bereich auf den Prüfstand zu stellen. Die Analyse zeigte, dass Handlungsbedarf bestand.

Der Verschwendung auf der Spur

Die Abteilungen, die mit Lokalisierung betraut waren, managten unabhängig voneinander ihre Projekte. Ihr Hauptfokus lag zu diesem Zeitpunkt auf einem schnellen Turnaround und weniger auf qualitativ hochwertigen Ergebnissen. Alle Teams wickelten einen Großteil der Datenübergabe manuell ab und legten übersetzte Inhalte nicht zentral ab.

Bereits existierende Übersetzungen konnten zu dieser Zeit nicht wiederverwendet werden. Damit blieben abteilungsinterne wie auch -übergreifende Synergieeffekte völlig ungenutzt. Die manuellen Aktivitäten beinhalteten ein großes Volumen an „Copy & Paste“, was wiederum zu einer hohen Fehlerquote führte. Allerdings war es wegen des Mangels an Transparenz sowie der dezentralen Struktur schwer, Verantwortlichkeiten für die fehlerhafte Qualität zu definieren.

Zeitgleich gab das damalige System keinen Überblick über die Kosten und die Zeit, die in Lokalisierung investiert wurden. Es galt, Qualitätslücken, Überproduktion und nicht zu definierende Kostenfresser zu eliminieren, wollte man das Ziel einer transparenten Produktion erreichen.

Das Lokalisierungsmanagement auf den richtigen Weg bringen

Gemeinsam mit SDL setzte TomTom den Bereich neu auf und sorgte für ein schlankes System mit maximaler Transparenz, in dem für Verschwendung kein Platz mehr ist. Auf dem Weg dorthin drehte TomTom an drei Stellhebeln: der Technologie, den Prozessbeteiligten und den Prozessen.

Sowohl die Terminologiedatenbank als auch die Translation Memories (TMs) sind in das SDL WorldServer Workflowsystem integriert. Dieses stellt sicher, dass die Prozesse, die involvierten menschlichen Ressourcen sowie die Sprachtechnologie perfekt aufeinander abgestimmt sind. Alle Aktivitäten werden in SDL WorldServer getrackt, was die Prozesse komplett transparent macht. Ein weiterer Vorteil, von dem TomTom profitiert, ist die flexible Modifizierbarkeit des Workflowsystems. Beispielsweise werden für die unterschiedlichen Inhalte verschiedene TMs und Terminologiedatenbanken genutzt. Sobald TomTom einen Übersetzungsauftrag erteilt, wickelt SDL die Lokalisierung in die entsprechenden Zielsprachen ab.

Die Verantwortung hierfür liegt bei einem zentralen Ansprechpartner, dem zuständigen SDL Projektmanager. Zu seiner Aufgabe zählt es, die Inhalte von lokal ansässigen Muttersprachlern in die jeweilige Zielsprache übersetzen zu lassen, die Qualität je nach inhaltlichen Anforderungen zu prüfen und die übersetzten Inhalte pünktlich an TomTom zu liefern. SDL legt großen Wert darauf, dass es pro Zielsprache einen Lead-Übersetzer gibt. Er kennt die TomTom Terminologie und gleicht seinen Übersetzungsstil auf den TomTom Stil ab. Mit jeder Neuübersetzung lernt er hinzu.

Alle Prozessbeteiligten arbeiten mit einem Styleguide und einer Terminologiedatenbank, die konsistente Inhalte gewährleisten. Zudem haben die lokalen Übersetzer und Reviewer während des Übersetzungsprojekts direkten Zugriff auf die bereits existierenden Übersetzungen.

TomTom befindet sich derzeit in einer Phase der Expansion und legt seinen Schwerpunkt auf die Penetration des indischen Marktes. Dort müssen insgesamt 17 indische Dialekte lokalisiert werden. Die Inhouse-Struktur von SDL zusammen mit den Technologielösungen stellt hier sicher, dass Übersetzungen innerhalb von 24 Stunden arrangiert und von Muttersprachlern im Zielland ausgeführt werden.

Auf dem Weg zum Erfolg

Die Investition in das neue System und die Partnerschaft mit SDL haben sich bewährt. Der hohe Automatisierungsgrad zahlreicher kosten- und zeitaufwändiger Aufgaben unterbindet Verzögerungen, verbessert die Übersetzungsqualität und senkt die Kosten. Die Lieferzeiten für alle 35 Sprachversionen wurden auf Anhieb eingehalten. Auch die inhaltliche Qualität entsprach von Beginn an TomToms Zielvorgaben.

Besonders hervorzuheben sind die massiven Einsparungen aufgrund des Translation- Memory-Einsatzes. Die konsequente TM-Nutzung stellt sicher, dass bestehende Inhalte bei jeder Auftragsvergabe berücksichtigt werden. Durch die Möglichkeit der Wiederverwendung existierender Inhalte reduziert TomTom den Übersetzungsaufwand und somit die Lokalisierungskosten. Um maximal profitieren zu können, arbeiten TomTom und SDL mit vier Inhaltstypen: ICE* Matches, 100% Matches, Fuzzies und neue Inhalte. Für die ICE* Matches fallen keine Kosten an.

„Heute managen wir unsere Lokalisierungsprojekte konsequent. Wir arbeiten mit klaren Verantwortlichkeiten und definierten Zielvorgaben. Auch wenn die Investitionen zu Beginn hoch waren, zeigt uns die Erfahrung, dass es sich lohnt. Die Qualitätsverbesserungen sowie das finanzielle Ergebnis unterstreichen unseren Erfolg – allein in 2011 sparten wir 80% an Übersetzungskosten ein.“ (Antonella Onesti , Project Manager Localization & User Documentation, TomTom)

Weitere Informationen: www.sdl.com

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